Bremen·Hamburg. Ivan Klasnic ist gerade zu Hause. Anderthalb Wochen noch Urlaub in Hamburg, mit der Familie, mit Ehefrau Patricia, mit Tochter Fabiana - ein Heimatbesuch. Auf lange Sicht soll der Aufenthalt an der Elbe nicht mehr nur aus Stippvisiten bestehen. Ivan Klasnic, der Ex-Werderaner, möchte nicht nur zurück in die Bundersliga. Ivan Klasnic, der kroatische Nationalspieler, möchte zurück zu seinen fußballerischen Wurzeln. Zum FC St. Pauli.
"Irgendwann wird’s so sein", sagt Klasnic. Den Kontakt zu seinem Stammverein, von dem er 2001 nach Bremen kam, hat er schon gesucht. "Ich soll nur vorher rechtzeitig Bescheid sagen", schmunzelt der Kroate über die Reaktion der sportlichen Leitung am Millerntor.
Fußballerisch ist er dabei, sich neu zu orientieren nach seinem Jahr beim FC Nantes. Frankreich, Lique 1? Ein Ruhmesblatt hat der Abstecher seiner Vita nicht beschert, nicht nur wegen des Abstiegs als Vorletzter. "Ende der Saison durfte ich nicht mehr", ärgert sich Klasnic über die Verbannung auf die Bank im Liga-Schlussspurt und macht keinen Hehl daraus, dass ihm das Verständnis für diese Maßnahme von Trainer Elie Baup fehlt. Ohnehin: "Ich kann immer nur so gut sein wie die Mannschaft, aber ich war immer viel zu viel auf mich allein gestellt."
Drei Jahre lang läuft sein Vertrag noch, doch es ist absehbar, dass Klasnic ihn nicht erfüllen wird. Er schaut sich um, sagt er ganz offen, denn er weiß: "Die würden mich gern abgeben, weil ich denen zu teuer bin für die zweite Liga." Und auch das eigene Interesse steht dem Gang in die zweite französische Liga entgegen. Noch ist Ivan Klasnic kroatischer Nationalspieler, das Trikot mit den rot-weiß-karierten Streifen und der Nummer 17 auf dem Rücken trug er zuletzt in der WM-Qualifikation gegen Andorra. Auch wegen des Ziels WM 2010 wird der frühere Bremer nicht um einen Wechsel umhin kommen.
So lockt auch und vor allem die Bundesliga. Mit Hannover 96 ist er bereits in Verbindung gebracht worden, mit 1899 Hoffenheim auch, mit Schalke 04, und auch mit dem Hamburger SV. Schon jetzt zurück in die Heimat, erst HSV, dann St. Pauli? Diese Perspektive schwächt Klasnic dann aber doch ab: "Konkret ist noch nichts. Und vom HSV hat wirklich niemand mit mir gesprochen." Was aber nichts an der Zukunftsplanung ändert: "Mein Standort wird in Hamburg sein." Irgendwann.
weserkurier
Samstag, 20. Juni 2009
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