Bisher war ein möglicher Weggang von Werders Star-Spieler Diego kaum mehr als ein Dauer-Randthema, doch nach dem auch von Bayern München signalisierten Interesse dürfte bald mehr Bewegung in die Angelegenheit kommen.
Ausgerechnet vor dem zweiten UEFA-Pokal- Halbfinale der Bremer beim Hamburger SV am Donnerstag verkündete Bayern-Manager Uli Hoeneß, dass der brasilianische Spielmacher der Bremer «dann ein Thema» wäre, «wenn Franck Ribéry wirklich wegginge».
Die Bremer Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Während draußen die Fans des 1. FC Köln den 1:0-Sieg (Tor: Novakovic/61.) und den gesicherten Verbleib in der Eliteliga feierten, plauderte Werders Sportdirektor Klaus Allofs in den Katakomben des RheinEnergieStadions am Sonntagabend - scheinbar allgemein - über Bremens Personalpolitik.
«Bei Werder muss man immer sehen, was der Markt hergibt. Ich kann doch nicht sagen, wir verkaufen keinen Spieler und dann kommt einer und bietet eine Riesensumme», sagte Allofs. Umgehend betonte er sicherheitshalber aber: «Das ist nicht nur auf Diego gemünzt.»
Der angeschlagene Ballzauberer, der bei dem für die Hanseaten bedeutungslosen Punktspiel in der Domstadt wie sein designierter Nachfolger Mesut Özil und ein paar weitere schonungsbedürftige Akteure fehlte, genoss derweil sein freies Wochenende und verwies die Kauf-Interessenten an den Manager: «Wenn die Bayern was wollen, müssen sie sich an Herrn Allofs wenden», sagte Diego.
Laut Allofs haben die Münchner sich aber noch nicht gemeldet. «Doch wenn die Bayern anrufen, werde ich den Hörer nicht auflegen.»
Bereits in der Vorwoche hatte Allofs bestätigt, dass wegen des 24 Jahre alten Brasilianers neben Juventus Turin «auch ein paar andere» angefragt hätten. Seit Wochen schon lässt sich Diego trotz seines in Bremen bis 2011 datierten Vertrags alle Türen offen: «Ich kann jetzt nicht sagen, ob ich gehe oder bleibe. Das liegt auch an Werder, schließlich habe ich einen Vertrag bis 2011.» Im Streit, das betonte Diego ausdrücklich, wolle er auf keinen Fall gehen: «Ich bin sehr glücklich bei Werder.»
Der Poker um Diego ist aber wohl eröffnet. Die «Süddeutsche Zeitung» erläuterte am Montag ein mögliches Szenario. Danach hängt Diegos Zukunft nicht nur von den Vorstellungen des neuen Bayern- Trainers, sondern womöglich auch von den Plänen Cristiano Ronaldos ab. Der Star von Manchester United wird dem Vernehmen nach wohl zu Real Madrid wechseln. In diesem Fall soll ManU bereit sein, den Bayern für Ribéry mehr als 60 Millionen Euro zu bieten.
So könnte sich der Kreis schließen, denn die Münchner hätten großen finanziellen Spielraum für eine kräftige Einkaufstour. Die kolportierten Werder-Vorstellungen von 26 Millionen Euro Ablöse für Diego wären dann nicht unrealistisch. Italiens Rekordmeister Juventus Turin soll bisher 20 Millionen Euro geboten haben.
Bei solchen Summen wird Allofs den Hörer garantiert nicht auflegen. Allerdings wird er sicherlich abwarten, ob Werder den Einzug ins internationale Geschäft über die Pokal-Wettbewerbe schafft.
In das Transfer-Mosaik passt, dass Bremen den ohnehin bis 2011 datierten Kontrakt mit dem sich prächtig entwickelnden Özil frühzeitig verlängern will. «In den nächsten Tagen wird es eine Entscheidung geben», kündigte Allofs an.
Montag, 4. Mai 2009
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