Mittwoch, 27. Mai 2009

Meister Wolfsburg nur Fünfter beim TV-Geld - Bayern vorn

portlich die Nummer eins, bei den TV-Einnahmen von vier Clubs abgehängt: Trotz des Gewinns der deutschen Fußball- Meisterschaft ist der VfL Wolfsburg in der Fernsehgeld-Rangliste nur Fünfter. 24,26 Millionen Euro erhält der neue Titelträger nach Berechnungen der Ernst & Young AG, die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegen.

Krösus der Liga ist weiter Bayern München. Der Vizemeister liegt nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit 28,11 Millionen klar vor Schalke 04 (25,11) und dem Hamburger SV (24,73). Die geringsten TV-Einnahmen erhält Herbstmeister Hoffenheim (13,31).

Ausgerechnet die mit der Verteilung des Fernseh-Geldes chronisch unzufriedenen Bayern bleiben die Nummer eins bei der Ausschüttung von insgesamt rund 360 Millionen Euro für die 18 Erstligisten. Die auf dem Fußballplatz vom VfL abgehängten Münchener profitieren dabei von den Erfolgen der vergangenen Jahre. In den Verteilerschlüssel der Deutschen Fußball Liga (DFL) sind nicht nur Ergebnisse der aktuellen Saison, sondern von insgesamt vier Spielzeiten eingearbeitet.

Im internationalen Vergleich sind die Bayern allerdings weiterhin «arm» dran, denn Clubs wie Manchester United, FC Barcelona oder AC Mailand kassieren locker das Vierfache. Zum Vergleich: Spaniens Vizemeister Real Madrid, der seine TV-Rechte selber und nicht über den Ligaverband vermarktet hat, erhält jährlich rund 150 Millionen Euro.

So wie der FC Bayern von den Vorjahren profitiert, so bezahlt der VfL Wolfsburg für die schwachen Spielzeiten der Vergangenheit: Zweimal entronnen die Wolfsburger vor der Magath-Ära nur knapp dem Abstieg. Dies wird bei der Verteilung der rund 340 Millionen Euro aus der Inlands-Vermarktung eingerechnet. Deshalb erhält der neue Meister
- trotz einer Bonus-Zahlung aus der Auslandsvermarktung für den Titel - fast vier Millionen Euro weniger als die Bayern.

Durch den speziellen Verteilungsschlüssel der DFL liegen die letztjährigen Aufsteiger bei den TV-Einnahmen hinten, der Herbstmeister aus Hoffenheim ist sogar Letzter. Dennoch ist die Schere in Deutschland bei weitem nicht so groß wie in Italien oder Spanien.

«Das Besondere an der Bundesliga ist, dass die Aufteilung des Geldes relativ gleichmäßig erfolgt. Der Erste bekommt etwa doppelt so viel wie der Letzte», sagte Arnd Hovemann, Sport-Experte bei Ernst & Young: «In Ländern mit dezentraler Vermarktung ist das Verhältnis 10:1 oder auch 15:1.»

Die in Deutschland übliche Verteilung des Fernseh-Geldes führe «tendenziell zu einem spannenden und abwechslungsreichen Wettbewerb» in der Liga, so Hovemann: «Das hat sich in dieser Saison besonders widerspiegelt.»

Tatsächlich ist die Bundesliga ausgeglichener und durchlässiger für kleine Vereine als in Spanien, Italien oder auch England, wo seit Jahren die selben Clubs um den Titel spielen. Das Geld für den Sturm auf die Spitze hat der VfL Wolfsburg allerdings weniger aus den TV-Einnahmen, sondern vor allem aus der Kasse der Muttergesellschaft Volkswagen.

TV-Einnahmen der Bundesligisten in der Saison 2008/09

1. Bayern München 28,11

2. FC Schalke 04 25,11

3. Hamburger SV 24,73

4. VfB Stuttgart 24,34

5. VfL Wolfsburg 24,26

6. Werder Bremen 23,73

7. Bayer Leverkusen 22,34

8. Hertha BSC 21,96

9. Borussia Dortmund 20,28

10. Hannover 96 19,48

11. Eintracht Frankfurt 18,75

12. VfL Bochum 17,97

13. Arminia Bielefeld 17,19

14. Energie Cottbus 16,36

15. Karlsruher SC 15,54

16. B. Mönchengladbach 14,72

17. 1. FC Köln 13,98

18. 1899 Hoffenheim 13,31

(in Millionen Euro/Quelle: Ernst & Young)

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