Dienstag, 28. April 2009

Jürgen wer?!? Hoeneß raus!!!

Klinsmann ist also "endlich" gefeuert worden. Doch man muss sich fragen, ob das die Lösung aller Probleme beim FC Bayern ist. Man wusste, dass Klinsmann ein Lehrling ist und wundert sich dann, dass er im ersten Jahr nicht gleich sein Meisterstück abliefert?!! Wussten wir nicht alle, dass Klinsmanns' Art nicht auf die alltägliche (Vereins-)Arbeit, sondern auf das Einstimmen und Motivieren einer Mannschaft auf ein großes, in absehbarer Zeit zu erreichendes Großziel, wie etwa die WM 2006, ausgelegt ist?!

Man muss sich langsam fragen, wo genau die Wurzel allen Übels liegt, dass sich darin ausdrückt, dass die Bayern als deutscher Serienmeister regelmäßig in der CL scheitern. National kann ja nicht der Maßstab eines Rekordmeisters sein, der einen Felix Magath nach einem doppelten Double feuert und ohnehin das größte Budget und den besten Kader in der Heimatliga inne hat.

In den letzen 33 Jahren haben die Bayern 14 Trainer gehabt und dabei 2 (!!!) internationale Titel (UEFA-Cup 1996, CL 2001) unter dem Regiment des Allmächtigen Uli Hoeneß gefeiert. Würde Hoeneß nicht Hoeneß heißen und beim FC Bayern tätig sein, so müsste er spätestens jetzt zusammen mit Klinsmann seinen Hut nehmen. Es ist im Fussball befremdlich auf einer Pressekonferenz den Manager eines Fußballvereines sitzen zu sehen, der einen Trainer feuert, den er selbst engagiert hat und von ausbleibendem sportlichen Erfolg spricht, für den er selbst auch verantwortlich ist und sich dabei munter neue Ziele setzt und die Schuld von sich weist! Das ist auf der ganzen (Fussball-) Welt einmalig. Eine solche Unkündbarkeit des Managers gibt es bei keinem anderen Team in den europäischen Top-Ligen. Hoeneß ist gleichzusetzen mit Bill Gates von Microsoft oder Wolfgang Joop von Joop oder Vladimir Putin als Präsident "auf Lebenszeit".

Hoeneß ist über alle Zweifel erhaben und genau hier liegt das Problem. Die Bayern haben einfach zu starke Persönlichkeiten in ihren Reihen, sodass jeder Trainer der Bayern kleiner ist als der FC Bayern selbst oder zumindest nicht so "strahlend" wie der Kaiser Beckenbauer, der einstige Stürmerstar Rummenigge und der Super-Manager Hoeneß, der fraglos viel für den deutschen Fussball getan hat. So erleidet jeder Trainer noch am ersten Tag seines Engagements einen Autoritäts-Verlust. Es sei denn er hat einen "echten" Namen, mehr Ausstrahlung als die "glorreichen 3", platzt vor Kompetenz und kann bereits internationale Erfolge aufweisen (all das könnte z.B. Arsene Wenger bieten).
Ansonsten grüsst täglich das Murmeltier: Rummenigge und Hoeneß verpflichten einen Trainer und segnen jeden einzelnen Transfer nicht nur ab, sondern beschließen auch selbst Transfers oder eben auch Nicht-Verpflichtungen, um dann im Misserfolg (also kein internationaler Titel oder Fussball vom anderen Stern) davon zu sprechen, dass man das Gefühl habe, dass das Wohl des FC Bayern in Gefahr ist und man sich vom Trainer loseisen muss. 

So sage ich eines voraus: Solange man keinen Trainer mit Profil (s.o.) verpflichtet und Hoeneß und Rummenigge diesem Trainer nicht bedingungslosen Entscheidungsfreiraum einräumen und weiterhin munter selbst Transfers und Taktik mitbestimmen wollen, wird der FC Bayern nicht im Konzert der Großen mitspielen, geschweige einen internationalen Titel gewinnen.

Natürlich kann man nicht "Mister Bayern" Uli Hoeneß feuern, er ist ja ohnehin unkündbar und bald auch noch Präsident, aber zumindest muss er ein großes Stück seiner Macht abtreten und sich von seinen Bayern zum Wohle derselbigen endlich ein wenig lösen!

spox.com

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