Hamburg - Länger kann sich ein 1,93 Meter großer Mensch nicht machen. Mit der maximalen Körperspannung streckte sich Werders Torwart Tim Wiese in Richtung des Balles, den er auch im Sprung fest im Blick hatte, und lenkte nach dem Schuss von Jerome Boateng auch den besser getretenen Elfmeter von Ivica Olic zur Seite ab. Als er kurz darauf sogar noch den Schuss von Marcell Jansen pariert hatte, stand Werder im DFB-Pokal-Finale.
Und Tim Wiese rannte los.
Verfolgt von einem knappen Dutzend Mannschaftskameraden, die Wieses Leistung alle so "grandios" (Clemens Fritz), "unglaublich" (Sebastian Boenisch) und "absolutely perfect" (Diego) fanden wie Wiese selbst, spurtete der in gelb gekleidete Torhüter zur gegenüberliegenden Kurve, wo er sich von den etwa 6000 Werderfans ausgiebig feiern ließ.
Dass sich da mehr Bahn brach, als sich in über 120 nervenaufreibenden Spielminuten mit einem 1:1 nach regulärer Spielzeit, einer Roten Karte und einem Elfmeterschießen anstauen kann, gab Wiese später trotzig zu Protokoll: "Ich wurde im Vorfeldja als böser Bube hingestellt, da ist so ein Abend eine absolute Genugtuung." Um danach ein wenig staatstragender anzufügen, dass "man muss ja auch was reißen" müsse, "wenn man große Sprüche reißt". Wiese hatte einen Tag vor dem Spiel mit deutlichen Aussagen in der "Bild"-Zeitung die Stimmung angeheizt und die Hamburger Fans (...)
spiegel.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen